„Rhapsody Française” – das LBO NRW feiert die deutsch-französische Freundschaft

60 Jahre Élysée-Vertrag sind wahrlich ein Grund zu feiern – das fand auch LBO-Dirigent Renold Quade und rief mit Unterstützung der Musikschule Düren, der Stadt Düren, dem Konzertforum Cappella Villa Duria und dem Dürener Burgau-Gymnasium ein großes Gemeinschaftsprojekt ins Leben, das am 13. und 14. Mai in Düren stattfinden wird.

Im Mittelpunkt steht hier natürlich die deutsch-französische Freundschaft. Die Städtepartnerschaft zwischen Düren und dem französischen Valenciennes im Département Nord besteht bereits seit Frühjahr 1959, ist somit eine der ältesten in NRW und wird auch heute noch aktiv gepflegt. Angesichts dieser engen Beziehung lag es nahe, für ein musikalisches Projekt mit dieser Thematik auch Musiker:innen aus der Partnerstadt nach Düren einzuladen. Die Zusammenarbeit des LBO NRW und des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule Düren mit renommierten nationalen und internationalen Instrumentalsolisten hat bereits lange Tradition: Allein in den letzten Jahren zählten Größen wie Alexander Wurz (Tenorhorn), Prof. Mathias Anton (Saxophon), Benny Brown (Trompete) und Prof. György Gyivicsán (Posaune) zu den Konzertpartnern. In diesem Jahr konnten gleich zwei Aushängeschilder der Valencienner Musikszene gewonnen werden: Pianist Charles Jankowski und Sängerin Elisabeth Delcroix-Bernard.

Delcroix-Bernard machte im Alter von 10 Jahren mit der Klarinette ihre ersten musikalischen Schritte, erlernte zudem die Querflöte und entdeckte darüber hinaus ihre Liebe zur Begleitgitarre und zu afro-kubanischen Rhythmusinstrumenten. In den 90er Jahren wandte sie sich schließlich verstärkt dem Gesang zu. Als Sängerin wirkte sie bereits in etlichen Gruppierungen Nordfrankreichs mit und liebt es, die unterschiedlichsten Musikstile von Reggae über afro-kubanische und brasilianische Musik bis hin zu Pop-Funk zu interpretieren. Seit einigen Jahren ist sie in der Valencienner Jazzszene äußerst aktiv. Dort gründete Sie im Jahr 2017 mit ihrem Ehemann Hervé Delcroix (Kontrabass) das Quintett „BaCoustic“. Zusammen mit Charles Jankowski (Klavier), Jérôme Dubois (Trompete) und anderen Musiker:innen präsentiert die Gruppe ein buntes Repertoire aus französischen Chansons und Jazzklassikern. Dank der florierenden Städtepartnerschaft zwischen Düren und Valenciennes schätzt Delcroix-Bernard seit einigen Jahren den Kontakt mit dem Dürener Publikum und freut sich über weitere spannende Begegnungen mit der hiesigen Musikszene.

Pianist Charles Jankowski begann schon in jungen Jahren mit dem Klavierspiel, besuchte die Konservatorien in Valenciennes und Douai und stellte sein Interesse an der Musik mit Trompeten- und Schlagzeugspiel auf ein breitgefächertes Fundament. Sein weiterer Weg führte ihn ans Königliche Konservatorium Brüssel, wo er erstmals den Jazz für sich entdeckte. Zurück in Frankreich befasste er sich dann am Konservatorium in Lille intensiv mit der für ihn weltöffnenden musikalischen Sprache des Jazz.

Durch seine Tätigkeit an den Musikschulen der Region wurde er zum gefragten Begleiter bei Konzerten und Wettbewerben, spielte breit aufgestellt in Ensembles für zeitgenössische Musik und Jazz und wurde musikalischer Leiter des Musik-Sommercamps AGOSPAP. Heute hat er seine Basis als Lehrender am Konservatorium in Maubeuge und an der Ecole De Musique Franck Trommer in Condé-sur-Escaut. Als Pianist und Arrangeur engagiert er sich in Gruppen wie „BaCoustic“, „Die toten Katzen“, „Brass Couss“, den „Angel City Players“ und ist der Kopf von „Chopinspiration“, einem Projekt, das die Musik Chopins in Jazz überträgt. Er konzertiert mit kammermusikalischen Programmen für zwei Klaviere gemeinsam mit Pascal Dufor und macht sich als Solist auch mit Konzertblasorchestern im Norden Frankreichs, zum Beispiel mit der Harmonie Valenciennes, dem Orchestre de Bavay oder der Brass Band Hainaut, einen Namen.

Am 13. und 14. Mai finden sich alle Beteiligten zu einem musikalischen Wochenende mit Begegnungen, Workshops und einem großen Abschlusskonzert zusammen. Die folgenden Proben und Workshops im Haus der Stadt und in der Musikschule Düren sind öffentlich und für alle Interessierten frei zugänglich:

Im Vorfeld finden Schulbesuche von Christian Reinkober (als Vertreter des Dürener Burgau-Gymnasiums) und LBO-Dirigent Renold Quade (als Vertreter der Musikschule Düren) statt, bei denen sowohl an den Élysée-Vertrag erinnert als auch die Werke mit französischem Akzent beleuchtet und den Schüler:innen nahegebracht werden sollen. Zusammen mit Sängerin Elisabeth Delcroix-Bernard haben die Schüler:innen dann am Projektwochenende die Möglichkeit, Lieder und Chansons zu erlernen und neu zu interpretieren.

Beim großen Abschlusskonzert am 14. Mai um 18 Uhr im Haus der Stadt Düren übernimmt dann das Landesblasorchester NRW wieder eine Schlüsselfunktion und gestaltet die erste Konzerthälfte: Ganz nach dem für das Wochenende gewählten Motto „Rhapsody Française” wird das Auswahlorchester zusammen mit Charles Jankowski die „Rhapsody in Blue“ präsentieren. Mit Franco Cesarinis „Ukranian Rhapsody“ und einer Interpretation von Gershwins „Someone To Watch Over Me” durch Elisabeth Delcroix-Bernard bleibt das LBO NRW auch hier ganz im Thema.

Im weiteren Programm wird das Orchester das von James Barnes arrangierte Medley „The Wizard of Oz“, „Godspeed!“ von Stephen Melillo und den Pasodoble „Consolat de Mar“ von Ferrer Ferran zu Gehör bringen.

Die zweite Konzerthälfte gehört dann dem Sinfonischen Blasorchester der Musikschule Düren, das unter anderem ebenfalls mit Werken von George Gershwin und Auszügen aus dem „Concerto de Paris“ von Serge Lancen aufwarten wird.

Karten sind unter 02421 / 25 25 25, per E-Mail an theaterkasse@dueren.de oder auf der Website www.theatertickets.dueren-kultur.de erhältlich. Das LBO NRW sowie Dirigent und Hauptorganisator Renold Quade freuen sich schon auf diese spannende Begegnung.

[Fotos (c) LBO-Archiv]