Meisterkonzert begeistert Klassikfans

Bei dem Konzert im Haus der Stadt zeigen die Dürener Musikschüler, was sie vom Virtuosen Dirk Hirthe gelernt haben

Düren. Die bauchigen, dröhnenden, tiefen Töne sind sein Geschäft; Dirk Hirthe und seine Tuba standen im Mittelpunkt eines Konzertes, zu dem die „Cappella Villa Duria“ nach Düren in das Haus der Stadt eingeladen hatte. Zusammen mit dem aus Freiburg stammenden Virtuosen präsentierten sich auch – unter Renold Quades mitreißender Leitung – das Landesblasorchester und Sinfonische Blasorchester der Musikschule den Zuhörern im gut besetzten Saal.

Reiches und diverses Repertoire

Ebenfalls mit von der Partie: das Ensemble „Tiefes Blech“, vier Blasmusiker, den Hirthe, Musikhochschul-Professor in Karlsruhe und Solo-Tubist der Badischen Staatskapelle, in den Räumen der Dürener Musikschule einen Meisterkurs hatte angedeihen lassen. Unter Hirthes schwungvoller Leitung zeigten die Künstler, was ihnen der Meister vermittelt hat: eine ganze Palette an Ausdrucksmöglichkeiten, Virtuosität im Malen und Ausschöpfen von Klangfarben sowie ein sich reiches und diverses Repertoire.

Tiefere Bewusstseinschichten

Besonders die Choral-Bearbeitung „Dona nobis pacem“ ließ erkennen, dass das Gelernte bei den Kursteilnehmern längst die tieferen Bewusstseinsschichten erreicht hatte – so klingt Reife. Das sprach eben auch aus Hirthes eigenem Solo-Beitrag, zwei Sätzen aus dem Tuba-Konzert von Edward Gregson, dunkel und schwer, aber auch voller Beweglichkeit in der Zeichnung von Stimmungen und im technischen Ablauf des Spiels. Wer die Tuba noch nicht schätzen und lieben gelernt hatte, der hatte hier die Möglichkeit dazu.
In bester Form zeigten sich auch die Mitglieder der beiden Orchester. Mit einer ordentlichen Portion Italianta pfefferten Dirigent Quade und seine Mitstreiter Rossinis Ouvertüre zur Oper „Tancredi“, genau so wie sie Alfred Reeds „El Carmino Real“ in vielen Farben und melodischen Mustern leuchten ließen.
Bei nicht minder guter Spiellaune zeigten sich nach der Pause die Junioren – mit Thiemo Kraass‘ rockigem „Arcus“, aber auch mit der Suite „A Leroy Anderson Portrait“. Nachdem der launige „Tuba Tiger Rag“ für einen Abschluss nach Maß gesorgt hatte, bedankten sich die Klassikfans mit tobendem Applaus im Haus der Stadt für einen Abend auf durchweg hohem Niveau. Nach dieser Präsentation werden sich sicherlich einige Musikliebhaber aus Düren und der Region öfter den Klängen der Tuba widmen.

von Christoph Hahn

Dürener Zeitung 07.06.2016